Begegnung 13

Über die Beziehung zwischen Deniz and Yu schien seine Frau von ihren Freundinnen schon Bescheid zu wissen. Jedoch, weil sie lebten wie früher, als ob nichts passierte, zögerte sie lange Zeit, dem Problem gegenüberzustehen. Sie nahm an einem Deutschkurs teil und deshalb eigene Freundinnen. Manchmal gingen sie zur Party von japanischen Freunden oder Japanischlehrerin. Inzwischen erkannte Yu, dass sie nie von ihrer eigenen Beziehung gesprochen hatten. Nicht deshalb, weil die Beziehung stabil war, sondern man an einer vagen Erwartung glaubte, eine Erwartung, dass alles wie immer fortdauern sollte, was irgendwann zu dem festen Glauben geworden ist.

Dagegen sah es Yu aus, dass unter seinen meisten Freunden, inklusiv jungen Leuten von Studentenwohnheim, war von der Beziehung zwischen den beiden immer wieder täglich die Rede. Man fühlt immer gefordert, dem Partner oder Partnerin jedes Verhalten oder jede Gemütsbewegung immer zum Ausdruck zu bringen. Yu erkannte dann, dass das beide Paar sich selbst wie Schauspieler gegenseitig ständig erklären und überzeugen musste, damit die gegenwärtige Beziehung sichtbar wird. Das Schweigen beängstigt den anderen und schafft eine Distanz, was die Beziehung gefährden kann. Jedoch, das Reden hat auch eine gleiche Gefahr, weil man nicht immer gelassen bleibt, sondern ab und zu emotional wird, dann entstehen Ärger oder Missverstehen, was zu Zusammenbruch entwickeln würde, wie ein unkontrollierter Fluss läuft über.   

In diesem Sinne war die Beziehung zwischen Yu und seiner Frau eine vage und ungeschützt. Es schien ihm, dass es unmöglich war, dass in diesem umtobenden Wandel des Milieus alles wie zuvor bleiben würde. Yu beobachtete selbst seine eigene Verwandlung mit Erstaunen, denn er akzeptierte sie tatenlos, sogar mit einer gewissen Erwartung, als ob er selbst eine dritte Person wäre. Sollte er sein Gefühl unterdrücken? Jedoch fühlte er lieber, dass er sich dem Schicksal überlassen sollte.

Es war eine unleugbare Tatsache, dass eine unüberbrückbare Kluft zwischen den beiden lag. Jedoch hatte alles, was ihm passierte, mit seiner Frau nichts zu tun, meinte Yu. Sie machte weder Fehler, noch fügte ihm Schaden zu. Die beiden redeten nie von ihren sich verändernden Gefühlen, was die beiden voneinander immer weiter trennte. Auch geschah seine Gemütsveränderung so schnell, dass er sich selbst nicht richtig schätzen konnte. Vor Ratlosigkeit wurden die beiden von einer reißenden Strömung verschluckt? Sollte er ihr immer erzählen, was er fühlte? Jedoch, gleichzeitig dachte er, ob es wirklich den beiden half, denn solches Gespräch für sie unerträglich sein musste. Um die Beziehung zu erhalten, war ein großer Sprung vonnöten. Konnte sie seine Verwandlung verstehen? War sie bereit, zur nächsten Stufe der Beziehung zu gehen, um mehr selbständig zu leben? Es schien Yu absurd. Seine Veränderung war ihr nichts anderes als Betrug und Untreue, was ihm völlig verständlich war. Sein Gestehen würde sie tief verletzen, jedoch gab es keinen Ausweg für ihn mehr.

Einen Abend entschloss Yu, ihr die Situation mit Deniz zu erklären. Was sie vage von den anderen erfuhr, wurde für sie nun eine Tatsache. Sie sagte nichts und schien resigniert, dann brach in Tränen aus. Yu konnte nichts machen, als ob er auch ein Trauerspiel mit ihr mitspielte. Das war nur ein Anfang einer langen Geschichte. Die Nacht hatte er ein Gefühl, dass er ins tobende Meer mitgerissen war. Eine heimliche Welt mit Deniz wurde plötzlich sozial. In seinem Kopf tauchten mehrere Erinnerungen von seiner Vergangenheit, Freunde oder Familie, oder Ängste an Zukunft auf, was ihn verwirrte.

Der zweite kalte Winter schlich schon ein. Wider Erwartung unternahm seine Frau nichts Besonderes nach dem Gespräch. Yu lebte immer noch mit seiner Frau, obwohl ihre Verhältnisse sich fast aushöhlten. Sie folgte ihm manchmal heimlich oder bleib bei ihrer Freundin eine Weile. Sie schien zu glauben, dass Yu’s Gesinnungswechsel vorübergehend sein musste und alles wieder gut gehen würde, nachdem sie nach Japan zurückgekehrt hätten.

Yu veränderte sein Lebensstil auch nicht. Er dachte, dass es für kinderloses Ehepaar nicht selten, dass man den Partner oder die Partnerin wechselt. Wenn einer oder eine von ihnen aufgibt, den anderen oder andere zu lieben, ist das Zusammenleben keinen Sinn mehr hat. Den Schmerz zu verarbeiten würde lange Zeit kosten, jedoch, würde es für sie keine andere Wahl geben. Andererseits war es zu eilig, mit Deniz zusammenzuleben, weil es Deniz in die Enge treiben würde, weil sie Familie hatte. Alle brauchte Zeit, während es Yu beunruhigte.

Als Yu Deniz eine Woche später besuchte, sagte sie, dass Ihr Verlobter sie besucht und von der Lösung der Verlobung gesprochen hatte, was Yu wieder mehr als früher überraschte. Ihr Verlobter wurde von ihrem Brief erschrocken und flog innerhalb einer Woche nach Deutschland, ohne ihrer Bitte zuzuhören, nicht sie zu besuchen.  Sie versuchte ihn geduldig zu erklären, dass ihr Gefühl zu ihm lange nicht mehr existierte.

Deniz erzählte ihm ehrlich, dass sie nun jemanden liebt und zukünftig weiter in Deutschland wohnen würde, außerdem die Person ein verheirateter Japaner war. Ihr Verlobter sah zum erstens Mal die wahre Welt von Deniz.

Er besuchte die Universität, wo Deniz studierte, um ihre Umgebung besser kennenzulernen, und nicht zuletzt mehrmals stundenlang versuchte, sie wiederzugewinnen. Schließlich verstand er jedoch, dass sein Verlobte nicht mehr diejenige, die er sich immer vorgestellt hatte und die nun ganz andere Werte entwickelte. Er kehrte nach einer Woche in die Heimat. Die ganze Zeit verhielt er sich geduldig und vernünftig.

Yu wunderte sich, wie ihr Vater dagegen reagierte. Überrascht von dem unerwarteten Besuch des Verlobten seiner Tochter, musste er erstaunt gewesen sein. Jedoch erzählte Deniz Yu kein Wort von ihrem Vater. Es musste ein ernsthaftes Gespräch unter ihnen geführt haben. Und er musste auch Deniz’s Behauptung akzeptiert haben.

Yu fürchtete, ob dies Ereignis die Beziehung zwischen ihnen zur unwiederbringlichen Katastrophe führen würde, jedoch war es nicht der Fall. Keiner von drei Betroffenen wollte die Grenze überschreiten, anstatt Schlachtfeld zu besorgen, was Yu tief überraschte. Yu schien, dass Ihr Verlobter Deniz wirklich respektierte.

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