Anfang 16
Im Vergleich zu Tokyo war der Winter in Deutschland sehr kalt. Im Sommer ist es dort hell bis 9 Uhr abends und viele Leute bleiben und plaudern draußen beim Café, jedoch ist es im Winter bis 9 Uhr morgens dunkel und trüb, um 3 Uhr nachmittags wird es schon wieder dunkel. Man sieht oft kaum Sonnenlicht tagsüber, manchmal hängt der neblige graue Himmel bis zum Hausdach wochenlang. Auch die Fenster werden vom kalten Regen heftig geschlagen oder alles, was man sieht, von Schnee dicht verborgen.
Yu hatte nie solche Kälte früher erfahren. In Deutschland sind Häuser gut isoliert und gemütlich. Einmal sagte jemand zu ihm, dass es gefährlich sein könnte, wenn man unvorbereitet mehr als 15 Minuten draußen bleibt. Yu verstand es gleich, denn wenn er eine Weile ohne Mütze draußen blieb, hatte er wegen der Kälte bald Kopfschmerzen. Sehr wenige Leute gehen draußen herum. Die meisten fahren Auto, selbst Studenten besitzen ein Auto, auch wenn es nicht das schönste ist. Ein verrostetes, altes Mercedes, Volkswagen mit den bunten Türen, die von den anderen verschiedenen Autos stammten, französische Ente in merkwürgen Form, Manta in grellen Farbe. Sehr selten japanische Autos. Der Führerschein galt als Beweis der Erwachsenen. Jemand sagte Yu, dass die meisten Jungs Auto fahren kann, bevor sie den Führerschein machen.
Zum Spaß entschloss Yu den Führerschein zu machen. Auch waren die Schulgebühren nicht hoch. Jedes Mal sollte Yu dem Fahrlehrer 20 Mark direkt geben und die Gesamtkosten war höchstens einige hundert Mark. Die deutsche Fahrschule, die Yu besuchte, war in einer kleinen Wohnung errichtet, ohne Übungsplatz für Autofahren wie in Japan. Es gab zwei Zimmer mit drei oder vier Tische und Stuhle. An der Wand des Zimmers hing eine gerahmte Hausordnung, die besagte, dass der Lehrer immer recht hat. Yu lächelte, als er es merkte. Der Lehrer war ein stämmiger Mann im mittleren Alter in gelber Lederjacke. Er fragte Yu nach einigen persönlichen Informationen und gab eine Formular zum Ausfüllen. Yu gab ihm Beitrittsgebühr und bekam ein Lehrmittel. Sie hatten den ersten Termin zum Autofahren. Einige Tage später wartete Yu auf den Fahrlehrer in der Nähe der Uni. Yu dachte, dass sie zum Übungsplatz fahren würden. Als er kam, sagte er Yu, dass er sich auf den Sitzplatz setzen sollte. Als er saß, dann sagte der Lehrer, dass er losfahren sollte. Da er zuvor nie Auto fuhr, guckte er den Lehrer verlegen und fragte, wie man fahren kann. Der Fahrlehrer lächelte und begann zu erklären, wo Gaspedal, Kuppelung oder Bremse waren. Das Auto wiederholte Abfahrt und Stoppen mehrmals mit kratzendem Geräusch, dann endlich fuhr es los. Am Füßen des Lehrers war andere Notbremse, so dass er immer betreten konnte. Hinter dem Rad dachte Yu, dass er für die erste Fahrt nicht so schlecht fuhr, während der Lehrer sich strapazierte, Aufmerksamkeit in alle Richtungen zu schenken.