Anfang 14

In der Gegend  gab es keine japanische Gesellschaft, jedoch war eine Japanisch-Lehrerin tätig an der Uni, die 7 oder 8 Jahre älter als Yu war. Frau Ohshima arbeitete früher bei der japanischen Botschaft in Australien, dann wanderte sie mit ihrem australischen Mann, Professor für Linguistik, nach Frankreich aus, um in Sprachwissenschaft zu promovieren. Nach der Erlangung des Doktortitels fing sie an, Japanisch an der Uni, wo Yu studierte,  zu lehren. Nach 5 Jahren wollte die Uni den Arbeitsvertrag mit ihr beenden. Jedoch ging sie mit der Sache vor Gericht und gewann. Dann wurde sie Vollzeitdozent. Dazwischen verschlechterte sich die Beziehung mit ihrem Mann und sie ließen sich scheiden. Aber ohne ihre Kenntnisse nahm er ihre beide Söhne mit sich nach Australien weg. Sie war erst so verzweifelt, jedoch entschied sie ihre Kinder unbedingt aufzuspüren und fand sie tatsächlich, dann holte sie die Kinder wieder nach Deutschland. Nach der Zeit der Verwirrung gab sie sich ihrer Beschäftigung als Japanisch-Lehrerin jahrelang hin. Das regelmäßige Treffen von der Gruppe von den Japanisch-lernenden Studenten und Studentinnen bei ihr war lebendig und viel gesprochen. Sie bereitete Japanisches Essen vor oder lud auch manche Japaner ein und versuchte, mehr Interesse für Japan in den Studenten zu wecken. Diese Hingabe war für sie von großer Bedeutung, um die Studenten am Kurs zu halten. Jedoch fühlten ihre Kinder dadurch von ihrer Mutter vernachlässigt. So  reduzierte sie das Treffen mit den Japanisch-Lernenden und wandte ihre Zeit mehr zu, um ihren Kindern zum Studium zu verhelfen. Jedoch war ihre Mühe nicht ganz erfolgreich, weil sie Abitur nicht schaffen konnten. Sie hatte keine seelische Unterstützung von jemand anderen. All diese Sachen ruinierten ihre Gesundheit schrittweise.  Viel später ging  der jüngere Sohn in die Bundeswehr.  Yu erinnerte sich, dass er immer mit  Spielpistole spielte.  Ohshima arbeitete lange als die Verantwortliche der Gesellschaft für Japanisch-Lehrer und Lehrerinnen und verstarb später allein.

Nach einer Weile zogen Yu und seine Frau ins Studentenwohnheim ein. Eine  Koreanerin besorgte das Zimmer für die beiden, weil sie sich vielleicht eine Art von Geistesverwandtschaft mit den Japanern als Asiaten hatte. Andererseits wollte ein deutsche Ehepaar die Wohnung, wo Yu und seine Frau wohnten, mieten. Die beiden hatten es wegen der Herzerkrankung der Frau eilig, umzuziehen.  Deswegen lief Yu mit ihnen von einer Behörde zu anderer. Die Wohngemeinschaft, wo Yu wohnen wollte, hatte 4 Einzelzimmer mit einer gemeinsamen Dusche und ein Doppelzimmer für Ehepaar. Man brauchte im voraus die Zustimmung von allen Bewohnern. Keiner von den Bewohnern war dagegen, so nach einigen Tagen führte einer von ihnen Yu und seine Frau in der Wohnung und erklärte, was man wissen sollte. Die Küche roch nach Knoblauch. Er  sagte lächelnd, dass das Koreanische Ehepaar jeden Tag Knoblauch kochte. Übrigens, sagte er auch, man konnte die Wand beliebig streichen. In der Tat strich Yu die Wände erstmals in seinem Leben.

In der Etage, wo Yu und seine  wohnte, lebten noch drei Männer und eine Frau: Zwei Biologen Bernd und Karl, Ökonom Martin und Soziologin Bettina. Alle drei Männer schienen mit der Frau zu tun zu haben. Einmal waren Martin, Bernd und Yu unterhielten sich in der Küche, Plötzlich öffnete die Tür von Bettina und sie kam aus dem Zimmer, dann  Karl mit wirrem Haar. Yu hörte, dass sie Martins Freundin war. Martin sah ein bisschen verlegen aus. Auch Bernd genoss sein Leben auf seine Weise. Fast jeden Montag saß und trunk er in der Küche mit einer anderen Frau, die er am vorigen Tag im Disko kennengelernt hatte. Eines Tages sagte eine von diesen Frauen zu Yu, sobald sie ihn in die Küche erschien,  dass Asiaten androzentrisch seien. Ein bisschen verlegen sagte Bernd, dass Yu nicht der Fall war.

Damals schminkten sich meiste junge Frauen in Deutschland nicht, auch trugen sie keine BH. Yu starrte das flaumiges Gesicht von Frauen an, als er es zuerst merkte. Er hatte es in Japan nie gesehen.  Die Freundin von Bernd musste sich auch sehr der Geschlechtsrolle bewusst gewesen sein, dachte Yu. Jemand sagte, dass die Liebesbeziehung zwischen Studenten/innen höchstens nur drei Monaten dauern. Auch fragte Bernd Yu, warum er so früh geheiratet hatte. Yu sagte, dass er von seiner Situation irgendwie gezwungen worden war. Denn er  hatte keine große Alternativen vor ihm gesehen und er war glücklich in einem kleinem Lebenskreis.

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