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Das Gebäude des mittelgroßen Bahnhofs stand vom Steinpflaster umgeben und von der Stadtmitte ein bisschen isoliert. Es gab Yu einen prosaischen Eindruck von der Industriestadt. Jedoch, wenn man in die Geschäftsstraße geriet, standen viele Läden dicht nebeneinder und schien belebter als er vermutete. Im Gedränge der Leute überfiel ihn ein deprimierendes Gefühl, dass er als ein Fremder aus Asien wieder vom Anfang an sein Leben beginnen musste.  Er fragte einige Passanten nach dem Weg zur Bushaltestelle und stieg in den Bus mit seinem großen Koffer ein. Der Bus verließ bald die Stadtmitte und betritt die Vorstadt und wandte sich nach rechts und links, dann fuhr eine Weile eine lange Straße entlang. Durch das Fenster außen zusehend, steigerte sich Angst in ihm, als ob er sich in dieser unbekannten Gegend verlöre. Die 30 Minuten Fahrt schien ihm unglaublich lange.

Von der Bushaltestelle ging Yu direkt zum Büro für ausländische Studenten. Der Mann im Büro war sehr nett und hilfsbereit und sagte, dass er schon von Yu Bescheid wusste. Weil der Professor, der für Yu zuständig sein sollte, ein Zimmer für ihn im voraus arrangiert hatte, gab Yu der Beauftragte einige notwendige Unterlagen von der Unterkunft, die nur 15 Minuten zu Fuß von der Uni lag. Yu ging durch einen kleinen Park mit einem kleine Teich, wo mehrere Enten friedlich am Ufer rasteten. An den beiden Seiten der großen Straße standen Ginkobäume mit üppigen gelben Blättern. Endlich erreichte er das Ziel, das wie ein Hotel aussah. Yu war ein bisschen überrascht, weil er eine kleine Pension erwartete. Er kringelte am Eingang, dann erschien ein muskulärer Mann in den Vierziger in einem blauen Uniform. Einen Moment sah er Yu überrascht an, jedoch sagte er “Kommen Sie herein, bitte!”, und mit bürokratischer Miene versuchte er sich sein Gefühl nicht anmerken zu lassen und brachte Yu in sein Büro. Das Zimmer war mit brauen Brettern belegt und hatte einige graue Schreibtische und Regale aus Stahl. In absoluter Stille hörte man nur das Ticken seiner außerordentlich großen Armbanduhr. Nach der Fertigstellung des Mietvertrags führte er Yu in ein Zimmer, wo er einige Wochen wohnen wird.  Auf den beiden Seiten des langen perfekt geputzten Flurs waren zehn Zimmer nebeneinander. Das Gebäude sah eher als Appartement für Langzeitgäste als Hotel für Reisende geplant aus. Der Hausmeister öffnete die Tür. Das Zimmer war schön geordnet. Das Bett und die Decke aus Wolle erinnerte Yu an das Studentenwohnheim, wo er früher gewohnt hatte. Jedoch die neue Erwartung, dass sein neues Leben in Deutschland endlich beginnt,  schien ihm sein altes Leben in Japan in den Hintergrund zurückzutreten wie verblasste alte Geschichte. Jedoch hat die neue Geschichte nicht einmal angefangen.   

 Das U-förmige zweistöckiges Gebäude hatte einen schönen Wald hinter sich und die Bäume waren im Griff, sich herbstlich zu verfärben. Man sah überall Gelb,  örtlich gemischt mit Rot. Der Herbst verwandelte sich langsam in den Winter.

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