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Allmählich  gewöhnte sich Yu mit Deutsch, jedoch fühlte er, dass die Kommunikation mit der neuen Sprache noch oberflächlich stattfand.

Die Stadt, wo er wohnte, lag an der Grenze von Frankreich. Jean brachte einmal Yu und einige Freunde nach einer kleinen französischen Stadt, wo 50 oder 60 km von der Stadt, wo Yu wohnte, entfernt war. Eine Stadt, die sich märchenhaft mit alten bunten Häusern und den Gassen mit Steinpflaster  organisch  harmonisierte, sah so anders in der Weltanschauung aus als deutsche Städten mit pünktlicher Fahrt der Zügen und regelmäßiger Instandhaltung von Gebäude.  Dort in der Stadt seines Landes sprach Jean nicht Deutsch mit französischem Akzent, sondern seine Muttersprache so unbesorgt und natürlich, dass er ein anderer Mensch sei. Er fragte einige Damen, mit denen er sich auf der Straße begegnete, sehr elegant nach dem Weg.  Mit einem Gruß konnte er Situation einfach beherrschen.  Gute Sprachkompetenz könnte den Charakter des Menschen verändern, meinte Yu.

Was bedeutet Ansprechen an jemanden? Ansprechen ist nur ein Anlass zum Überbrücken zwischen Menschen. Ein Gruß wird an jemanden gerichtet. Wenn man den ganzen Sachverhalt und den Sinn des Ansprechens richtig versteht, dann kann man in die Beziehung mit dem Ansprechenden eintreten.  Jedoch wenn man den Kontext nicht richtig durchschaut, kommt das ganze Gespräch überhaupt nicht zustande. Für Yu war es noch nicht einfach, gesprochene Wörter mit dementsprechenden sozialen Kontext verbindend zu verstehen. Er hatte noch ein Gefühl, dass Wörter spurlos verschwanden wie Rauch, bevor er sie verstand. Die Sprache, die nur auf dem Tisch gelernt wurde, kann keine Macht haben, die in die Einzelheiten unseres Lebens durchdringt. Yu fragte sich, ob er irgendwann bis zu solcher Stufe der Sprachfähigkeit erreichen und die Welt erneut sehen könnte.  

Fast zwei Monaten, wo man fröhlich und sorgenfrei morgens regelmäßig aufwachte,  vormittags und nachmittags Klassen besuchte, danach in der Stadt mit Freunden bummelte und Ausflüge am Wochenende machte, waren nun vorbei.  Es war schon am Ende August. Man tauschte Addressee einander aus.  Manche kehrten nach Hause zurück oder manche zogen zu einem neuen Ort, um zu studieren. Yu sollte in eine Stadt im Norden des Landes fahren, um an einer Uni zu studieren, die neu in 60er Jahren gegründet worden ist. Allerdings hatte er von der Stadt keine Ahnung. Morgen früh stieg er allein in den Zug ein. Er fuhr durch weite Felder, grüne Wälder oder große und kleine Städten hindurch Stunden lang und kam endlich an dem Bahnhof an.   

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