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Nach einigen Wochen war Jean öfter mit einer Japanerin von einer anderen Klasse zusammen. Nana, eine japanische Studentin, sah wie ein Mädchen aus. Sie schien dadurch so erfreulich, dass sie aus einem engen Raum wie Japan entfliehen konnte, während sie in einer ärmellosen gelben Bluse und in einem weißlichen leichten hanfen  Rock herumlief, als ob sie  in der Luft ging.

Bald zogen sie zusammen und Jean gab an, dass sie so eng wie ein Paar Kaninchen waren. Yu dachte, dass, wenn es auf Liebe kommt, spielen die Staatsgrenze oder kulturelle Unterschiede keine Rolle mehr. Wenn man zu Hause ist, spricht man oft negativ vom Ausland und sieht man die Fremden manchmal skeptisch. Jedoch wird im Ausland kultureller und optischer Andersartigkeit eher ein attraktiver Wert verleihen, weil man im Ausland von bisherigen kulturellen Einschränkungen befreit wird und alles eher neutral, oder im kulturell schwerelosen Zustand, sehen kann, eine Person als Person ohne schablonenhafte Vorstellungen.  Yu beneidete das Paar einerseits, jedoch, dachte er, dass er hier ist, um etwas Neues zu lernen, nicht eine neue Liebe zu suchen.  Manche japanischen Studenten waren schon verheiratet und von ihren Partnerin begleitet, so dass ihr Lebensstil schwer zu verändern zu sein schien wie Yu’s. In der Tat fokussieren sie ihre Forschung und es gab wohl keine Möglichkeit, ihre Zeit für andere Tätigkeiten zu verschwenden. Zwar sprachen sie mit Jean gern, jedoch wohl aus Neugier, und vermeideten es sorgfältig, sich in die Sache verwickelt zu werden. Sie hielten Abstand besonders von Nana.

Yu war sicher, dass Jean eine Freundin zu Hause hatte. Wohl würde er die frühere Beziehung früher oder später durch die neue ablösen. Wenn man noch nicht verheiratet ist, ergibt sich kein großes Problem. Yu hörte, dass die Scheidung in Deutschland aufgrund vom Zerrüttungsprinzip nach einem bestimmten Zeitabstand automatisch zustande kommt, während sie in Japan wegen Schuldprinzips  oft einen langwierigen Prozeß benötigt.  Yu dachte, was bedeutet, dass man mit jemanden bis zum Tod leben sollte, den man nicht mehr liebt. Sollte man eigenes Leben für Familie in Form der Ehe opfern? Ist es noch wert, eine Familie zu behalten? Er war schon vor einigen Jahren mit einer Frau, die er als Student kennenlernte, verheiratet. Auf jeden Fall war das Problem, das Jean wohl haben könnte, nicht seines, weil Yu und seine Frau bis jetzt kein ernstes Problem hatte. Jedoch hatte Yu manchmal das Gefühl, dass die Existenz seiner Frau oft verschwunden wäre, sogar schienen ihm, dass seine Frau und er in einer anderer Welt leben. So dachte er, wie sein Leben in der Zukunft werden würde.

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