Jugendzeit 11
Die Oberschule, zu der der Junge ging, lag in der nächsten Stadt. Er fuhr mit dem Fahrrad dorthin mit seinem Klassenkameraden, der in der Nachbarschaft wohnte. Auf dem Weg sah man erst einige gestreute Bauernhäuser einer ungepflasterten schmalen, sich windenden Landstraße entlang, dann kommen dichter in einer Reihe stehende kleinere Häuser auf beiden Seiten der geraden Straßen im nächsten Dorf in Sicht. Man fuhr weiter eine halbe Stunde auf einer Autostraße, wo große Lastwagen wegen Bauarbeiten einer neuen Industriezone ständig rasen. Und endlich erreicht man ein Stadtviertel der nächsten Stadt. Die Schule, dessen Motto “Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit” heißt, stand unscheinbar in der Mitte von Wohnhäusern. Der Schulhof war von hohen Ginkobäumen umgeben. Im Sommer war über die Wipfel der dicht nebeneinander stehenden Bäumen der glühend blaue Himmel zu sehen. In Wintertagen blies der Nordwind mit dem drohenden Geschrei, dann hinter die in Dunkelheit verschmolzene Wipfel der Bäume, von dem Wind nach einer Seite hingezogen, wird die sinkende Sonne, die grill rote und orange Strahlen mit letzten Kräften in den Schulhof wirft, von den pechschwarzen, gespenstischen Wolken verschluckt, wie ein Verlierer eines hoffnungslosen Kampfes. Den Anblick der Sonnenuntergang sah allerdings der Junge damals anders, weil es ihm noch sicher war, dass die Sonne am nächsten Morgen wieder frisch aufgehen wird.
Der Junge fühlte sich unter vielen unbekannten Klassenkameraden manchmal unbehaglich. Er war nicht isoliert, aber immer war er auf der Suche nach etwas Anderes sehnsüchtig. Das Lernen in der Schule schien ihm weit entfernt von etwas Sinnvollem. Er gehörte trotzdem zu einem Klub von Astronomie-Liebhabern. Einer von diesen Klubangehörigen war eine städtische, jedoch unschuldige Person, die jeden Tag mit einigen Leuten in der Mittagspause die Sonnenflecken beobachtete und aufzeichnet. Der Junge wusste nicht, warum sie immer so was machen mussten. Im Sommer gingen die Mitglieder von diesem Klub mit ihrem zuständigen Lehrer auf einen Berg, um Meteorschwarm zu beobachten. Auch übernachteten sie auch in der Schule und lagen auf dem Dach des Gebäudes zum gleichen Zweck. Wenn jemand einschläft, schleicht sich ein anderer zu ihm und strich Menthol auf die Augenlider, um ihn wach zu halten. Die Person konnte dann wegen tränenden Augen nichts sehen. Während der Junge stundenlang auf dem Dach lag und die Sternen anstarrte, fühlte er sich in den dunklen Himmel fallen. Danach konnte er nicht umhin, an Schrecken der dunklen Unendlichkeit über den Himmel ständig zu denken. Er weiß nicht, wie seine Kommilitonen nach ihrem Schulabschluss geworden sind.
In der Klasse gab es viele verschiedenen Schüler und Schülerinnen, die aus verschiedenen Gegenden kamen; Spaßmacher, Schüler mit Anhängerschaft einiger Mädchen, Paare von einem schönen Jungen und einem schönen Mädchen oder kluge, strebsame Typen. Einige wurden erfolgreich als Geschäftsmann an einigen berühmten großen Firmen nach dem Studium an einer guten Uni. Ein guter Freund des Jungen war ein vielseitig begabter Mann, der in allen Disziplinen gut. Außerdem lernte er autodidaktisch Klavier und Gitarre und spielte in einer schulischen Veranstaltung. Jedoch, als der Junge ihn einige Dekaden später an einem Klassentreffen traf, sagte er, dass er als Lastwagenfahrer arbeitet und noch ledig ist. Der Junge konnte kaum glauben. Er sagte, er studierte Ökonomie an einer renommierten Uni und trat eine Arbeit in Modeindustrie an. Jedoch, die Firma ging nach dem Platzen der Bubble-Wirtschaft in Konkurs. Seitdem konnte er keine richtige Arbeit finden. So musste er irgendeine Arbeit ergreifen. So fing er an, als Lastwagenfahrer zu arbeiten. Auf dem Treffen war seine ehemalige Freundin dabei, die mit einem anderen Mann verheiratet war, mit dem sie jedoch nicht unbedingt glücklich aussah. Der Junge sagte ihr scherzhaft, dass es wohl noch möglich sei, dass die beiden erneut anfangen könnten. Dann sagte sie, sie sollte besser so leben würde, wie es ist, weil sie bald im Alter sowieso ihren Gefährten pflegen sollte, egal mit wem sie leben würde.
Der Freund, mit dem der Junge zur höheren Schule mitzufahren pflegte, übernahm die Druckerei seines Vaters zusammen mit seinem älteren Bruder. Als der Junge nach mehreren Jahrzehnten seinen Geburtsort besuchte, soll die Druckerei von einem Brand zerstört werden und seine Eltern ihr Leben verloren haben. Nach dem Vater des Jungen soll sie das Gebäude aus Verzweiflung absichtlich angezündet haben. Der Junge ging zum Ort und sah das verbrannte Haus, das mit einer blauen Abdeckung verschleiert war. Man konnte noch verbrannte Hausdächer und Pfeiler durch die Lücken der Abdeckung sehen. Es regnete und niemand war zu sehen. Der Junge dachte, warum er sein ganzes Leben in diesem kleinen Ort verbringen wollte. Er konnte sicher vieles machen, was er wollte. Jedoch entschied er, in einer kleinen Werkstätte zu arbeiten und seinen Eltern zu helfen. Fand er eine große Hoffnung in der Arbeit? Inzwischen veränderte sich die Zeit und jeder kann zu Hause drucken. Der Vater des Jungen sagte, dass er jedes Jahr Neujahreskarten oder Visitenkarten bei ihnen drucken lassen, weil er ein alter Freund von dem Drucker. Sie hatten Aufträge fast nur von Schulen oder Behörden. Einige Jahre später traf der Junge den Drucker, der hübsch gekleidet war und gut aussah. Er fragte nach seinem Wohlergehen. Er sagte, es gehe ihm gut. Der Junge konnte ihn nicht weiter fragen.
Ein anderer Freund vom Jungen, ein Kommilitone von der Mittelschule, kam mit einem weißen Luxuswagen zum Klassentreffen. Er war ein Liebling von den Klassen seines Jahrgangs und brachte die anderen immer zum Lachen. Die anderen zu amüsieren, war seine große Freude. Er sah jedoch nun deplatziert aus, er sprach mit niemandem. Seltsamerweise trug er eine weiße Nylon-Jacke mit roten Rahmen, während die meisten Leute eher formal gekleidet waren. Der Junge sprach ihn an, aber er konnte sich an ihn gar nicht erinnern, was den Jungen sehr erstaunte, weil sie oft nach der Schule zusammen nach Hause zurückfuhren. Einige Jahre nach dem Schulabschluss war es gemunkelt worden, dass er einen Autounfall gebaut hatte und jedoch irgendwie die Opferin zur Frau genommen hatte. Wenn der Junge danach fragte, verneinte er es. Jedoch war er mit einer Frau verheiratet und hatte eine Tochter. Einige Jahre später, nach der Geburt der Tochter ließen sie sich scheiden. Er gab seiner Frau ziemliche Abfindung und seitdem hat er seine Frau und Tochter nie gesehen. Nun lebt er mit seiner alten Mutter. Seine Familie hatte beträchtliches Grundstück, so kann er bequem leben. Er sagte, dass seine Tochter nun 18 Jahre alt, aber er wird sie nicht sehen. Er führt sein Leben als Lastwagenfahrer. Man kann in ihm qualmende und unterdrückte Gelassenheit, die er nicht wirklich beherrschen konnte, eher wie tiefer Groll.
Ein Mädchen, das der Junge mochte, war mit einer anderen Mitschüler verheiratet, der in der Nachbarschaft des Jungen wohnte. Er war sehr ein gescheites Kind und ein guter Freund des Jungen. Als er in der Grundschule war, wurde er plötzlich nach Hause abgerufen, weil sein Vater von einem Unfall in der Fabrik ums Leben kam. An dem Zeitpunkt wusste er klar, dass sein Werdegang sehr beschränkt wurde. In der Tat musste sein älterer Bruder gleich nach dem Abschluss der Mittelschule eine Arbeitsstelle finden. Der Junge wusste nicht, ob er zur Oberschule ging oder nicht. Jedenfalls arbeitete er an einer Fluggesellschaft als Bodenpersonal und später Vorstandsmitglieder der Gewerkschaft der Firma. Als der Junge ihn an dem Klassentreffen traf, war er schon im Ruhestand und sagte, dass er in ganz Japan mit dem Fahrrad reisen wollte. Sein Verhalten war voll von Selbstvertrauen, jedoch hielt er scheinbar einen gewissen Abstand von dem Jungen. Der Junge wunderte, ob sein ehemaliger Freund davon wusste, dass der Junge einmal das Mädchen mochte.